Interview: Christian stellt seine Kinder-App PipPap-2 vor und gibt Tipps für App-Entwickler
Christian, einer der Köpfe hinter der Kinder-App PipPap-2, stand in unserem Interview Rede und Antwort. Dabei ging es nicht nur um die App PipPap-2, sondern auch um das große Thema der App Entwicklung. Dazu haben wir Fragen in Bezug auf die Entstehung und die Vermarktung, als auch zu den Erfahrungen und Tipps für andere Entwickler gestellt.
Zunächst stellen wir euch PipPap-2 kurz vor und wo ihr die Kinder-App herunterladen könnt. Im Anschluss daran findet ihr das Interview mit Christian zur App PipPap-2. Wenn auch du Interesse an einem Interview hast, dann nutze unser Anfragecenter mit dem Anfragegrund “Interview”.
Das ist PipPap-2
PipPap-2 ist der zweite Teil der Kinderbuchreihe PipPap. Wie der Name schon vermuten lässt geht es hier um die Tiger Pip und Pap, die bei ihren Entdeckungsreisen zahlreiche spannende Dinge im Zoo erleben. Die Kinderbuch-App beinhaltet insgesamt 19 Seiten mit liebevoll gestalteten Bildern, die in Verbindung mit Animationen, Tönen und Geräuschen gespickt sind. Dadurch können Kinder den beiden Tigerkinder auch alleine zum Einschlafen oder bei der Fahrt in den Urlaub begleiten.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit den Text zum Vorlesen einzublenden, wenn Eltern ihren Kindern die Geschichte selber vorlesen wollen. Im übrigen haben wir PipPap-2 auch in unsere Liste der Kinder-App-Empfehlungen aufgenommen. Der Kauf lohnt sich also auf jedenfall.
App im iTunes App Store herunterladen
Um sich die Kinderbuch-App PipPap-2 herunterladen zu können, wir zunächst einmal ein iPad mit iOS 6 oder höher benötigt. Für iPhone und iPod touch gibt es PipPap-2 leider nicht. Aktuell kostet die Kinder-App 2,99 Euro im iTunes App Store:
Wer sich zunächst einen Eindruck von der Kinder-App machen will, der sollte sich die kostenlose Version PipPap-1 herunterladen. Hier lernen Kinder auch die beiden Tigerkinder Pip und Pap kennen. Deutlich mehr Umfang hat natürlich die kostenpflichtige Variante PipPap-2
Das Interview rund um die App-Entwicklung von PipPap-2
Paul: Hallo Christian, bitte stelle dich und deine App PipPap-2 einmal kurz vor!
Ich bin Grafik-Designer und Illustrator und lebe in Hamburg. Beruflich bin ich viel mit Entwicklung und Design von Apps für das iPad befasst. Daran haben mich von Anfang an besonders die erzählerischen Möglichkeiten des Zusammenspiels von Bild, Ton, Animation und Interaktion fasziniert. Ich habe dann einige Zeit nach einer geeigneten Geschichte für ein eigenes App-Projekt gesucht und in Peter Deeg, Autor aus Reinbek bei Hamburg, dafür den kongenialen Partner gefunden: Er hat die Geschichten um Pip und Pap kreiert, die ich dann frei in Szene gesetzt habe.
Bei unseren PipPap-Apps handelt es sich um eine App-Reihe: Jede App erzählt die Geschichte eines Entdeckungsausfluges der Tigerkinder Pip und Pap aus ihrem Zoo-Gehege zu immer anderen Tieren. In PipPap-2 erzählen wir ihre erste lange Ausflugs-Geschichte, in der sie den Riesenschildkröten begegnen. PipPap-1 ist sozusagen zum „Reinschnuppern“: Man lernt die Tigerkinder, ihre Eltern und ihr Gehege kennen.
Alles spielt in einer harmlosen, heilen Welt – unsere Apps sind eben für Kinder von 3 bis etwa 6 Jahren gedacht.
P: Der Markt im Bereich Kinder-Apps ist ja doch ziemlich groß. Was ist der Hauptgrund, dass sich Eltern eure App herunterladen sollten und welchen Nutzen hat es für die Kinder?
Mit unseren Apps stellen wir uns schon bewusst gegen den Mainstream auf: Wir wollen damit Eltern und Kinder zu einem gemeinsamen Erlebnis, wie es sich beim Vorlesen aus einem Bilderbuch einstellt, einladen. Momente also von Nähe und Intensität. Und damit sich das entfalten kann, erzählen wir die Geschichte unaufgeregt und entschleunigt. Das ist ein Angebot an medienaffine Eltern, die einen Blick auf das haben, was ihre Kinder sich ansehen – und dies gerne mit ihnen gemeinsam tun möchten.
Für aktive Momente – und da spreche ich jetzt wohl vom beliebtesten Nutzen für Kinder – haben wir im Textverlauf animations- und aktionsauslösende Element integriert. Die müssen dort angetippt werden, oder in den Bildern erst noch gesucht werden. Alles dient dazu, die Kinder mitmachen zu lassen und die Geschichte zu untermalen und voranzubringen.
P: Viele Leute interessieren sich für die App-Entwicklug. Ihr seid ein Team aus drei Personen. Wie habt ihr euch zusammengetan und wie sind eure Aufgaben abgesteckt? Wie lange hat die Entwicklung der App von der Idee bis zum Release gedauert? Vor welchen Herausforderungen standet ihr dabei?
Wie Peter und ich zusammengekommen sind habe ich ja schon erklärt. Aber natürlich wird aus Peters Texten und meinen Bildern, Animationen und Sounds noch keine App. Das alles in einen Code zu bringen, dafür haben wir den jungen Webprogrammierer Jonathan Holler aus Hamburg engagiert.
Gedauert hat das ein gutes Jahr bis zur Veröffentlichung, aber es sind ja auch gleich zwei Apps gleichzeitig gewesen.
Wenn mir eine Herausforderung, vor der wir dabei standen, nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, dann diese: Dass manche Stellen in den Apps, die Peter und ich wohlüberlegt in Text, Bild, Animation und Sound konzipiert haben, dann im programmierten Zustand anfingen, die Geschichte anders als erwartet zu erzählen. Das ergab machmal überraschend interessantere Ergebnisse, die wir dann aber in den Fortlauf der Geschichte integrieren mussten. Eine Herausforderung, wie gesagt.
P: Millionen von Apps gibt es mittlerweile für Android und iOS. Welche Möglichkeiten habt ihr genutzt oder werdet ihr noch nutzen, um eure App bekannter zu machen? Haben sich eure Erwartungen in Bezug auf Downloads und Käufe erfüllt?
Unsere Apps gibt es momentan nur als iPad-Apps und unsere „Zielgruppe“ ist bislang eng gesteckt. Obendrein müssen unsere Interessenten erklärt bekommen, dass „PipPap“ eine App-Reihe ist, jede App mit gleichen Protagonisten, aber anderer Geschichte. Alles Gründe, die keine raketenhaften Download-Mengen zu Beginn erwarten ließen. Deshalb haben wir von vornherein auf eine Langfriststrategie gesetzt:
- schnell die nächste Geschichten-App (das ist bald soweit) veröffentlichen;
- für Internationalität sorgen (demnächst erscheint ein Update mit deutschem und englischen Text, umschaltbar über eine Taste);
- parallel stetig durch unterschiedliche Feeds Öffentlichkeit schaffen … und weitere Maßnahmen.
Da liegen wir in unserer Roadmap mit Downloads und Käufen gut im Plan.
P: Welche Erfahrungen habt ihr im App-Bereich in Sachen Entwicklung, Marketing und Veröffentlichung gemacht? Welche Ratschläge würdet ihr Entwicklern geben, die ebenfalls eine App veröffentlichen wollen?
Erfahrungen haben wir eine Menge gesammelt, aber es würde zu weit greifen, da ins Erzählen einzusteigen. Wenn wir angehenden Entwicklern, die sich mit der Idee beschäftigen, eine App zu veröffentlichen, einen Ratschlag geben können, dann diesen: Sich bewußt zu sein, dass es dabei um nicht weniger als einen komplexen Produktionsprozess auf unterschiedlichen Fachgebieten geht. Entwicklung, Marketing und Veröffentlichung (und ein paar mehr) sind die Schritte, die dabei gewissenhaft „bedient“ werden müssen, wenn der Erfolg einer App einigermaßen abschätzbar sein soll. Es empfiehlt sich also, sich gut darauf vorzubereiten und interdisziplinär kompetente Mitstreiter zu suchen.
P: Plant ihr weitere Apps, eventuell auch im Nicht-Kinder-Bereich? Ist geplant die App PipPap auch für Android zu veröffentlichen?
Ja, wir haben weitergehende Ideen, zum Teil sind sie auch erst entstanden durch die frisch gewonnenen Erfahrungen mit diesen Apps. Das Ganze braucht aber noch etwas Zeit zur Konkretisierung.
Eine Android-Version – ja, die ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Wir haben uns zur Realisierung zuerst für iOS entschieden, weil wir unsere Hauptzielgruppe hier am sichersten zu erreichen glauben und natürlich auch wegen der stabilen technischen Qualität von iTunes/iPad. Das wird nochmal eine spannende Herausforderung mit PipPap auf Android im Herbst!
P: Vielen Dank Christian, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast und viel Erfolg mit eurer Kinder-App PipPap-2.