Android: Rooten – Vorteile, Nachteile und was ist das überhaupt?
Ihr habt nun schon öfter von den Vorteilen gehört, die das Rooten eines Smartphones bietet und würdet das Ganze gern einmal selber ausprobieren? Aber so ganz sicher seid Ihr euch nicht, was damit gemeint ist und ob dabei irgendwelche Nachteile entstehen? Wir wollen euch hier einmal ein paar grundlegende Informationen und Tipps zum Rooten geben, sowie die damit verbundenen Vorteile, aber auch die Nachteile erörtern.
Im Grunde genommen ähnelt ein Root-Zugriff den Rechten, die ein Administrator bei Windows besitzt. Er macht es möglich, Veränderungen an Android-Systemen vorzunehmen, die „normalen Usern“ nicht möglich sind. Damit seid Ihr wirklich der Herr im Haus. Selbst bei Android habt ihr nämlich nie die vollen Rechte, denn die Smartphone Hersteller schützen ihre Geräte vor fremden Eindringen. Das erschwert euch zwar gewisse Funktionen zu nutzen, dient aber der Sicherheit des Gerätes.
Wie ihr seht bringt Rooten also nicht nur Vorteile mit sich. Bevor Ihr mit dem Rooten loslegt, solltet Ihr euch über die damit verbundenen Gefahren im Klaren werden. Außerdem heißt es, ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
iOS Nutzer kennen das Rooten im übrigen als Jailbreak, mit welchem man sein iPhone / iPad von den Zwängen von Apple befreien kann. Aber auch hier bleibt das gleiche Problem bzw. die gleichen Nachteile wie beim Rooting als Andrid Nutzer.
So funktioniert das Rooten eines Smartphones
Wollt Ihr mit einem Root-Zugriff zum „Superuser“ eures Android-Smartphones werden, ist das gar nicht so kompliziert, wie es vielleicht erst einmal klingen mag. Entsprechende Apps machen das Rooten für verschiedene Modelle zum Kinderspiel. Geht dabei aber vorsichtig vor und achtet auf vertrauenswürdige Quellen. Root-Software kann schnell mal einen Virus auf das Handy einschleusen. Nicht verzichten sollte man auf einen Backup. Damit sind zumindest die wichtigsten Dateien auf dem PC gesichert, falls alles schief geht.
Ist das richtige Programm für das eigene Gerät gefunden und heruntergeladen, muss das USB-Debugging aktiviert werden. Dann wird die entsprechende App ausgeführt. Auf was Ihr bei speziellen Modellen noch achten müsst, dazu findet Ihr eine Menge Funktionen im Internet. Es schadet nicht, diese genau durchzulesen, bevor Ihr mit dem Rooten startet. Sonst kann ein böses Erwachen geben. In jedem Fall ist die Installation eines Antivirenprogramms nach dem Rooten Pflicht. Denn durch diesen Vorgang wird das System anfällig für Malware.
Vorteile vom Rooten
Alles hat zwei Seiten, auch das Rooten. Zunächst einmal verschafft euch dieser Vorgang Rechte, die weit aber das hinausgehen, was Ihr davor hattet. Denn als „Superuser“ könnt Ihr das ganze System verändern. Das beinhaltet beispielsweise:
- das Ändern von Systemeinstellungen
- maßgebliche Veränderungen der Benutzeroberfläche
- das Löschen von vorinstallierten Apps
- die Installation einer anderen Android-Version, auch wenn diese vom Hersteller eures Geräts nicht bereitgestellt wird
Anhand dieser Punkte sieht man schon, dass das Rooten eines Smartphones die Möglichkeiten des Besitzers gewaltig erhöht. Andererseits ist der Vorgang auch mit gewissen Risiken und Nachteilen verbunden.
Diese Nachteile und Gefahren lauern beim Rooting
Aber das Rooting birgt auch gewisse Risiken, die ihr nicht unterschätzen solltet. Dazu gehört:
- das Erlöschen der Garantie – wobei das nicht uneingeschränkt auf alle Geräte zutrifft.
- die Gefahr eines Softwarefehlers (Soft Brick). Dieser ist ärgerlich, lässt sich aber in den meisten Fällen gut beheben.
- das Risiko eines Hard Bricks. Dieser ist wirklich fatal, denn hier lässt sich euer Smartphone aufgrund eines zerstörten Systems gar nicht mehr retten.
- Die bereits erwähnte Anfälligkeit gegenüber Malware.
Um diese Risiken möglichst weitgehend zu eliminieren, gibt es genaue Anleitungen für das Rooten spezieller Geräte. Diese sollte man möglichst beachten und nicht einfach ins Blaue hinein vorgehen. Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob sich das Rooten in eurem Fall überhaupt lohnt.
Wenn Ihr zufrieden seid, mit dem, was euch euer Smartphone bietet – so wie es ist – besteht kein Grund für eine solche Veränderung. Wollt Ihr aber zum Beispiel ein neues System aufspielen, das der Hersteller nicht unterstützt, sieht die Sache anders aus. Das kann schon daran liegen, dass euer Smartphone vom Hersteller nicht mehr mit der neusten Android Version versorgt wird. Wer nun Android 4.4 statt Android 4.3 nutzen will oder Android 4 statt Android 2.3 und der Hersteller braucht zu lange oder bringt den Versionssprung gar nicht mehr mit, der muss zum Rooten greifen.
Bedenkt aber auch immer die Nachteile bzw. Gefahren des Rooting. Entsprechend solltet ihr das Ganze wirklich nur machen, wenn ihr euch technisch auskennt und das Android Gerät ohnehin schon am Ende seines Lebens angelangt ist.
Englischsprachige Anleitungen bringt beispielsweise die App Root Android. Wir empfehlen jedoch im Internet gezielt nach eurem Gerät nachzuschauen, wie der Root dort funktioniert.